Lagerplanung und Lagerautomatisierung
Lagerautomatisierung nimmt einen immer umfassenderen Stellenwert in der Ausgestaltung der Intralogistik ein. Nicht nur vor dem Hintergrund des in vielen Regionen vorherrschenden Fachkräftemangels und einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung beschäftigen sich immer mehr Unternehmen mit der Automatisierung im Lager. Unterstützt werden die Automatisierungsabsichten auch durch die Entwicklung am Markt: Große, monolithische Systeme, die immense Investitionskosten mit sich bringen, sind nicht mehr das Allheilmittel. Kleine Lösungen sind ebenfalls eine gängige Option. Diese können immer individueller auf die Bedürfnisse der Kunden oder einzelner Einsatzbereiche zugeschnitten werden. Eine Implementierung innerhalb kürzester Zeit zu verhältnismäßig geringen Kosten liegt im Bereich des Möglichen. Auch ohne tiefergehende IT-Kenntnisse.
Lagerautomatisierung muss zunehmend flexibel werden
Die Beispiele Magazino GmbH und AutoStore zeigen, dass sich die Lagertechnik auch zunehmend an bestehenden Infrastrukturen orientieren muss und die Skalierbarkeit eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Es ist utopisch davon auszugehen, dass ein Lager einmalig geplant wird und die nächsten 15 Jahre ohne Anpassungen seinen Dienst verrichten kann. Hierzu herrscht eine zu große Dynamik im Markt, wenn man beispielsweise an jährliche Wachstumsraten im eCommerce von bis zu 30% und mehr denkt.
Auch die IT-Landschaft muss entsprechend aufgestellt sein und so ergibt sich, dass jedes Lagerautomatisierungsprojekt auch immer ein IT- und Organisationsprojekt ist. Schnittstellen werden dabei in der Praxis immer noch als ein heikles und aufwändiges Thema wahrgenommen, verlieren aber zunehmend ihren Schrecken. Die Entwicklung geht heutzutage in Richtung eines Best-of-Breed-Ansatzes: Einsatz spezialisierter, kleinerer Lösungen anstatt eines starren, zentralisierten Systems.
Unternehmen möchten keinen Stahl kaufen, sondern Lösungen
Bedingt durch die Entwicklungen am Markt und durch die daraus resultierende Verbreitung der Lagerautomatisierung beschäftigen sich zunehmend auch Unternehmen mit dieser Thematik. Es besteht hier die Gefahr sich im Dschungel von Anbietern und technischen Lösungen zu verlieren oder relevante Lösungen nicht mit in den engeren Fokus einzubeziehen. Bevor man also in Aktionismus verfällt, sollten zunächst einige Fragen geklärt werden:
- Welche Technik passt zu meinem Umfeld?
- Worauf muss ich achten, wenn ich meine Prozesse automatisiere?
- Welche Fallstricke und Risiken gibt es?
Es muss den Unternehmen gelingen, sich von den bisherigen Abläufen zu lösen und Prozesse neu zu überdenken. Denn es wird nicht „ein Stück“ Stahl oder Software gekauft, sondern eine Gesamtlösung, welche bei der Abwicklung der Geschäfte und der Erfüllung von Kundenwünschen unterstützt. Automatisierung gibt hier eine feste Struktur und einen Takt vor, welcher bei einer manuellen Lösung so nicht vorliegt. Dies gilt es bei der Gestaltung einer Lösung zu beachten.
Organisatorische Schwingungen und Befindlichkeiten sollten neben den systemischen Herausforderungen beachtet worden sein. Zu groß ist die Gefahr, dass relevante Mitarbeiter der verschiedenen Hierarchieebenen, vom Lagermitarbeiter bis zum Geschäftsführer, nicht mit in die Projektierung einbezogen werden. Ohne belastbare Planung können Wissensverluste und Akzeptanzprobleme das gesamte Projekt gefährden.
Der Markt für Lagertechnik wird mehr und mehr zu einem Anbietermarkt
Die Nachfrage nach Lagertechnik und Lagerautomatisierung ist hoch wie nie, bedingt durch eine gute Konjunktur, niedrige Zinsen und zunehmenden Fachkräftemangel. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass ein Automatisierungsprojekt sofort das Interesse der Anbieter weckt. Diese können sich in der aktuellen Situation, so paradox es klingt, die Projekte aussuchen, die ihnen am besten passen: Zielmärkte, Komplexität, Arbeitsweise des Kunden, die Projektgröße und der Umsetzungszeitraum sind hier einige der entscheidenden Faktoren für einen Anbieter. Dies hat zur Folge, dass weniger als 1/3 der Projektanfragen durch die Anbieter näher betrachtet werden. Hier ist ein Umdenken auf Kundenseite erforderlich. Es wird nötig das eigene Projekt zu bewerben und einen Anbieter dafür zu begeistern.
Funktionale Logistik- und Lagerplanung mit Vallée und Partner
Bei der Konzeptionierung der Lagerlösung, der Lastenhefterstellung und der Ausschreibung verfolgt Vallée und Partner einen funktionalen Ansatz. Dies bedeutet, dass in erster Linie die zu erreichenden Ziele, die abzubildenden Prozesse und nicht zuletzt auch der Mensch als Nutzer im Vordergrund stehen und nicht primär, die zugrundeliegende Technik. Natürlich spielt diese auch eine entscheidende Rolle, aber „nur“ im Hinblick auf die Zielerreichung. Innerhalb der Projektgruppe wird dabei nicht bis auf „die letzte Schraube“ geplant, sondern es werden die organisatorischen, konzeptionellen und funktionalen Leitplanken für die Anbieter vordefiniert. Dies beinhaltet die Ausarbeitung und Validierung verschiedener Konzeptvarianten, die auf Basis von kalkulierten Mengengerüsten und festgelegten Soll-Materialflüssen ausgestaltet wurden. Konkret hat sich in den Lagerplanungsprojekten von Vallée und Partner das folgende Vorgehensmodell bewährt:
1. Ideenfindung und Zieldefinition
2. Grobplanung und Machbarkeitsstudie
3. Feinplanung favorisierter Varianten
4. Erstellung des Ausschreibungsdokuments
5. Ausschreibungsmanagement
6. Bei Bedarf: Simulation der angebotenen Lösungen
7. Verhandlungsunterstützung
8. Umsetzungsbegleitung im Rahmen des Vallée und Partner Rollenmodells
Die Vorteile dieses funktionalen, prozessorientierten Ansatzes sind:
- Die Anbieter können ihre individuellen Stärken aufzeigen
- Es wird nicht mehrfach technisch geplant: Die Anbieter übernehmen die technische Planung („Anbieter planen bis auf die letzte Schraube“)
- Die Anbieter werden frühzeitig involviert und haben so die Chance sich besser zu präsentieren
- Das planende Unternehmen hat die Chance die Anbieter und die handelnden Akteure besser kennenzulernen
- Vallée und Partner fungiert als neutraler Lotse und Sprachrohr zwischen den Parteien
- Paralleles Arbeiten: Anbieter planen nicht erst dann, wenn alles fertig definiert ist, sondern können frühzeitig Bedenken äußern und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen
- Anbieterunabhängige Simulationen können zur Validierung der Anbieterlösungen durchgeführt werden
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