Taking Services to a New Level: Apps mit Live-Tracking
Taking Services to a New Level: Apps mit Live-Tracking
Vielleicht kennen Sie das: Auf den heutigen Smartphones lässt sich die GPS-Funktion kaum noch ausschalten. Und tut man es doch mal, beschwert sich nach kurzer Zeit die ein oder andere App. Die Technik ist nicht neu, denn GPS gibt es bereits seit 1973. Heute ist sie aus dem Smartphone nicht mehr wegzudenken und geben wir es zu: GPS ist besonders in Kombination mit den vielen Informationen des Internets unglaublich praktisch.
Eine neuere Art der Standortbestimmung im Smartphone nennt sich Live-Tracking. Diese Funktion ermöglicht dem Nutzer eine punktaktuelle Routenverfolgung. Wir stellen Ihnen Service Apps vor, die durch genau diese Funktion ein besseres Kundenerlebnis erzielen. Und erklären zudem, wie die GPS-Funktion, die Sie wahrscheinlich so gut wie täglich nutzen, überhaupt funktioniert.
Erst einmal zum Grundlegenden: Wie funktioniert GPS?
GPS (Global Positioning Systems) beschreibt ein Netzwerk aus über 20 von der US Regierung betriebenen Satelliten, welche die Erde auf einer Höhe von ca. 20.000 Kilometern umkreisen. Zuerst nur vom US Militär genutzt, sind diese seit dem Jahr 2000 auch für den zivilen Nutzen verfügbar. Die Satelliten senden Radiofrequenzsignale aus, an welche sich der GPS Empfänger im Gerät (bspw. im Smartphone) andockt.
Heutzutage gibt es aber nicht nur das US-amerikanische GPS, sondern bspw. auch das russische Äquivalent „GLONASS“, das europäische System „Galileo“ oder BeiDou aus China. Da sie alle dieselbe Art von Signal aussenden, können viele Smartphones heutzutage bei schlechtem GPS Signal auch andere GNSS-Satelliten nutzen. GNSS nennt sich das globale Navigationssatellitensystem, denn im Jahr 2004 verpflichteten die Betreiber der vier größten Systeme, sich nicht gegenseitig zu behindern. Übrigens: Beim japanischen QZSS (Quasi-Zenit-Satelliten-System) befinden sich die Satelliten so steil über Japan im All, dass sie auch problemlos in den Hochhausschluchten der Großstädte des Landes funktionieren sollen.
Live-Tracking eröffnet Möglichkeiten
Beim Live-Tracking wird die Geoposition des Benutzers direkt in einer App verarbeitet, wodurch eine Route verzögerungsfrei angezeigt werden kann. Dies eröffnet der Wirtschaft als auch Privatpersonen viele Möglichkeiten: Fahrzeuge und ihre Fahrer können getrackt werden, um bspw. Routen zu optimieren, Gegenstände können im Falle von Diebstahl nachverfolgt werden und auch im Sport findet das Live-Tracking mehr und mehr Anwendung.
Ein neues Service Level: On Demand Service Provision
Sogenannte “on demand service provider” mischen derzeit das Transport- und Liefergewerbe auf. Der Ausdruck „on-demand“ in der Wirtschaft beschreibt die sofortige Bereitstellung von Dienstleistungen sowie Waren, und wird durch Technologie, Mobilität und ein effizientes Infrastrukturnetzwerk ermöglicht. Dadurch verändert sich derzeit das urbane Kaufverhalten auf der ganzen Welt.
Sofortiger Lieferservice: Home Delivery mit Live-Tracking Feature
Ein Beispiel dafür, wenn auch noch unbekannt in Europa, ist der lateinamerikanische Lieferdienst Rappi. Das Unternehmen wurde 2015 in Kolumbien gegründet und mischt seitdem den lateinamerikanischen Markt auf, indem es eine Nische als „on demand service provider“ besetzt. Denn in Lateinamerika gibt es kein ausgebautes Postsystem wie wir es in Europa kennen und kein Amazon. Die Sicherheitslage auf den Straßen ist vielerorts schlecht. Genau hier kommt Rappi ins Spiel.
Doch was ist mit „on demand service provider“ gemeint? Sobald man in der App etwas bestellt, macht sich sofort einer der orange gekleideten Rappi-Fahrer mit seinem Moped oder Fahrrad auf den Weg und kümmert sich um das Gewünschte. Per GPS Tracking sieht der Kunde auf einer Google-Maps ähnlichen Karte live, welchen Wegder Rappi Fahrer nimmt und bekommt eine geschätzte, ständig aktualisierte Ankunftszeit. Je nach Wohnort steht der Fahrer mit der Bestellung innerhalb von 30-60 Minuten nach Bestelleingang vor der Haustür des Kunden.
Mobilitätsservice: Live-Tracking durch Uber
2009 gegründet, ist Uber heute in 785 Städten weltweit vertreten. Die App stillt das Bedürfnis der Kunden nach einem fast sofortigen, unkomplizierten, sicheren und (im Gegensatz zu herkömmlichen Taxis) günstigen Transportservice von Tür zu Tür. Dafür paart Uber den Standort des Kunden mit dem eines Fahrers in der Nähe und navigiert diesen zum Kunden, sowie zu dessen gewünschtem Ziel.
Auch hier kann der Nutzer jederzeit (auch vor Fahrtantritt) einsehen, wo sich das Fahrzeug gerade befindet und bekommt außerdem den Namen des Fahrers, seine bisherigen Bewertungen, sowie Kennzeichen und ggf. ein Bild angezeigt. Neustes Feature: Mitfahrer, die sich besonders sicher fühlen möchten oder jemanden zeigen wollen, wo sie gerade sind, können ihre Fahrt live mit Freunden über die Uber Map teilen.
Post- und Paketlieferung: Live-Tracking bei DPD Österreich
In Österreich hat der Paketdienstleister DPD mithilfe von Live-Tracking eine Paketverfolgung in Echtzeit eingeführt. Der Kunde kann den aktuellen Standort seines Pakets im Lieferwagen, welcher alle 30 Sekunden aktualisiert wird, jederzeit einsehen und die Bestellung bis zur letzten Minute an einen bevorzugten Ort (bspw. an den Nachbarn) umleiten. Eine Fortschrittsleiste zeigt an, wie lange es noch dauert bis das Paket ankommt. Ähnliches wird übrigens auch für Amazon Kunden in den USA angeboten („Amazon Map Tracking“). Dort kann der Kunde den Live-Standort seines Paketes über die App einsehen, sobald der Fahrer nur noch 10 Stopps von ihm entfernt ist. Auch über WhatsApp und Google Maps kann heute eine Live-Location zur Standortverfolgung für einen gewünschten Zeitraum an Kontakte geschickt werden.
Mehr Service bedeutet mehr Transparenz
Die Live-Tracking Funktion scheint dem Kunden in erster Linie eines zu geben: Sicherheit. Sicherheit, wann genau der Fahrer, die Bestellung oder das Paket ankommt, sowie die Sicherheit, dass Kontakte die eigene Route mitverfolgen können. Außerdem spendet sie Flexibilität: Das Paket kann noch kurzfristig umgeleitet werden, oder der Benutzer kann noch das ein oder andere erledigen während der Fahrer auf dem Weg ist.
Natürlich gibt es auch kritische Stimmen zum Thema Live-Standortverfolgung, beispielsweise zum Thema Privatsphäre oder auch Überwachung von Angestellten kommt. Wird ein DPD Fahrer nur durchgängig vom Unternehmen überwacht, kann keine kurze Pause einlegen ohne dass der Arbeitgeber es angezeigt bekommt? Apps wie Life360, welche bspw. Familienmitgliedern anzeigt wo genau ihre Kinder sich gerade aufhalten, können zwar Sicherheit spenden, sind aber auch eine starke Form der Überwachung. Klar ist: Durch die Digitalisierung wird der Alltag der Menschen immer transparenter – dies vereinfacht vieles, bietet aber Unternehmen und Personen sicherlich auch die Möglichkeit, diese Transparenz auszunutzen.
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