Digitale Speditionen
Digitale Speditionen sind längst zu einer festen Option für Unternehmen geworden. Digitalisierung ist ohnehin ein allgegenwärtiges Thema und längst erfolgsentscheidend in der Logistikbranche. Smarte Vernetzung, digitale Dokumente und automatisierte Prozesse sind nicht mehr nur ein Wunschdenken für die Zukunft, sondern ein fester Bestandteil der Logistik 4.0. Hinzu kamen in den letzten Jahren unzählige Start Up‘s digitaler Speditionen, die ge-nau diesen Ansatz im Detail verfolgen. Mit dem Fokus auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Kunden, Spediteur und Frachtführer sollen Prozesse dabei optimal digitalisiert und Informationen so transparent wie möglich gemacht werden.
Welche digitalen Speditionen gibt es am Markt?
In den letzten Jahren haben sich etliche Start Up‘s mit ihren Ideen von digitalen Spe-ditionen am Markt etabliert. Vor allem die Umsetzung eines eigens geschaffenen Netzwerkes für Angebot und Nachfrage von Transportkapazitäten setzte sich durch. Viele verfolgen zudem das Ziel Leerfahrten zu vermeiden.
Entsprechende Angebote gibt es von Truckin, Cargonexx, Frachtraum, Loadfox, Pamyra oder Mycargorates, um nur einige zu nennen. Hinzu kommen spezialisierte Speditionen wie Forto (ehem. FreightHub), die hauptsächlich See- und Luftfrachten elektronisch abwickeln und für die Fracht an Land Instafreight mit einbeziehen. Zu-sammen mit Sennder bilden die beiden Berliner die wohl bekanntesten und bisher größten digitalen Speditionen.
Was macht eine digitale Spedition anders?
Speditionen mit einem digitalen Ansatz legen vor allem Wert auf eine nahezu vollumfängliche Automatisierung. Aufträge werden nicht mehr per Mail oder Telefongespräch übermittelt, sondern per (EDI-, API-, Plattform-) Anbindung. Im Optimalfall sind die Kunden der Speditionen an das eigene Transportmanagementsystem (TMS) angebunden, damit der Transportauftrag bereits automatisiert vorliegt und in der Tourenplanung berücksichtigt werden kann. Alle folgenden Schritte laufen ohne manuelle Hilfe ab. Das System des Produzenten übergibt die Sendung an den Frachtführer und auch die Rechnung wird erstellt, während das TMS des Spediteurs die Sendungsin-formationen an den Kunden schickt.
Mithilfe von Routingmodulen und verknüpfter Algorithmen der digitalen Spedition wer-den optimale Transportwege selbständig berechnet, festgelegt und bestenfalls mit weiteren Aufträgen zusammengefasst. Angebot und Nachfrage der Transportkapazitäten werden kontinuierlich und automatisiert miteinander abgeglichen, wodurch sich vor allem Leerfahrten vermeiden lassen.
Benötigte Informationen und Dokumente werden nicht mehr papierbasiert ausgetauscht, sondern digital mithilfe von Smart Devices, wie Tablets, mobiler Scanner oder Smartphones. Die Dokumente sind somit für alle Beteiligten jederzeit und ortsungebunden abrufbar. Zudem werden durch die Nutzung von Telematiksystemen über das Internet Live-Daten eingesandt. Der Auftraggeber, der Empfänger, der Frachtführer und der Spediteur haben immer dieselben, aktuellen Daten und können nachvollziehen, wo sich Ware und LKW befinden bzw. welchen Status der Auftrag eingenommen hat.
Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Digitale Speditionen verfolgen das Ziel Prozesse transparent und effizient zu gestalten, welches der wohl größte Vorteil ist. Durch die automatisierten und digitalisierten Abläufe werden mögliche menschliche Fehler vermieden, Ressourcen schonender verwendet, Leerfahrten und somit auch CO2 Emissionen reduziert, Zeiten eingespart und folglich Kosten gesenkt.
Mit der vorteilhaften Anbindung an die Systeme anderer, wird jedoch auch in Kauf genommen, dass flexibles Wechseln kaum mehr möglich ist. Die dauerhafte Bindung an den Lieferanten oder andere Dienstleister ist dabei ein „notwendiges Übel“, welches hinzunehmen ist. Am ausschlaggebendsten, gegen die Entscheidung einer Vollautomatisierung und Volldigitalisierung, sind aber die zum Teil hohen Kosten. Mit möglichen Programmierungs- und Anbindungskosten sowie damit benötigter Hard- und Software, können Kosten entstehen, die für viele nicht hinnehmbar oder aber schlicht und ergreifend nicht zu bewältigen sind.
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