Chargenrückverfolgung in der Agrarwirtschaft – eine große Chance?


Die Herausforderungen der Agrarindustrie, der Lebensmittelwirtschaft und Futtermittelindustrie sind vielseitig. Themen wie Nachhaltigkeit, Fairness und Sicherheit bestimmen die Transformation, ebenso wie der zunehmende Bedarf nach digitalisierten Abläufen. Precision Farming und Smart Farming sind keine Fremdworte mehr und längst generationsübergreifend akzeptiert. Von der automatisierten Silosteuerung oder Anbindung von Echtzeitdaten, hin zu der Nutzung bestimmter Systeme zur Steuerung und Kontrolle der Lieferkette. Große Produzenten, bspw. von Saatgut oder Futtermitteln, sind durch die stetig wachsenden regulatorischen Anforderungen im Qualitäts- und Genehmigungswesen zudem auf ein professionelles Stammdaten-, Risiko- und Qualitätsmanagement angewiesen. Ist Chargenrückverfolgung die große Chance für die Agrarwirtschaft?

Chargenrückverfolgung in der Agrarwirtschaft – eine große Chance? Oder nur ein notwendiges Übel? Wir beschreiben, wo die Chancen liegen.

Bei der Chargenrückverfolgung und der Verwaltung von Partien kommt ein Großteil der Anforderungen zum Tragen. Die gesamte Wertschöpfungskette wird mithilfe einer Kennzeichnung, meist durch Etikettierung durch Barcodes, bei jedem Wareneingang gescannt und datiert, was ein späteres Tracking erst möglich macht. Sowohl der Verarbeitungsprozess als auch der Einsatz von Rohstoffen wird dabei detailliert verfolgt.
 
Betrachten wir weiterhin die Lieferkette von Saatgut oder Futtermitteln, mitsamt der Ernte und Auslese, der Distribution sowie einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle, spielt Transparenz eine große Rolle. Denn auch direkte Vorlieferanten in der Landwirtschaft sind an den Verwendungsnachweis von Chargen und die Rückverfolgbarkeit bei Lebensmitteln gebunden.

Technische Voraussetzung für Chargenrückverfolgung

Für die erfolgreiche Nutzung einer softwaregestützten Chargenrückverfolgung bedarf es bestimmter Voraussetzungen. Idealerweise existieren im Anwenderunternehmen bereits funktionierende, organisatorische Strukturen und Prozesse in den Bereichen Produktion und Logistik, der Warenwirtschaft und der Laborintegration. Eine Integration der genutzten ERP Software aller Beteiligten ermöglicht dann sogar eine lückenlose Abbildung der Prozesse.

Verschiedene Anbieter von ERP Software machen die Abbildung der Rückverfolgbarkeit von Chargen möglich, binden das Qualitätsmanagement an und stellen die Überwachung umfassend sicher. Produktkennzeichnungen mit eindeutiger und unabhängiger Chargennummer, Zuordnung von entsprechend beschrifteten Verpackungen und Speicherung der Informationen in einer zentralen Datenbank, sowie die anschließende Analyse und Darstellung von chargenbezogenen Informationen über die eigenen Systemgrenzen hinaus, sind automatisiert umsetzbar.

Computergestützte Qualitätssicherungen (CAQ) sind in der Rekonstruktion von Wertschöpfungsketten oft schon integriert. So wird mit der Verknüpfung von Berichten aus der Produktion und den Qualitätsproben aus dem Labor ein lückenloses Dokumentieren und Analysieren möglich. Darüber hinaus sollen qualitätsabhängig auch Materialflüsse und Prozesse systemseitig gesteuert werden.

Upstream Tracing oder Downstream Tracing

Je nachdem in welche Richtung die Chargen verfolgt werden, wird vom Upstream oder Downstream Tracing gesprochen. Die Chargenrückverfolgung vom Verbraucher zum Erzeuger (Upstream Tracing) verläuft meist über den Händler und rekonstruiert in der Regel Herstellungsprozesse und Produktmerkmale zur Ursachenfindung von Problemen und Mängeln. Mithilfe der Rückverfolgung der Chargen vom Erzeuger zum Verbraucher (Downstream Tracking) kann der Produzent sich einen Überblick der Produktverteilung verschaffen, schnell auf Mängel reagieren und einen Rückruf der Ware bestmöglich arrangieren. Der Unterschied liegt vor allem im Nutzen der Anwender. Während am Upstream Tracing vor allem der Verbraucherschutz profitiert, nutzen die Hersteller das Downstream Tracing primär, um das eigene Unternehmen zu schützen.

Chargenrückverfolgung – ein notwendiges Übel?

In der Praxis wird die Chargenrückverfolgung zwar sehr häufig als notwendiges Übel betrachtet, welche man umsetzt, weil die regulatorischen Vorschriften es fordern. Doch richtig und konsequent umgesetzt lässt sich daraus durchaus Nutzen ziehen.
Den größten Nutzen stiften in der Chargenrückverfolgung die Transparenz und Sicherheit, von welcher sowohl der Produzent als auch der Endverbraucher profitieren kann.
 
Unter Einsatz der richtigen Systeme und Anwendungen, schafft ein solches Tool eine lückenlose Dokumentation der Rohstoffeinsätze, Chargenmerkmale und logistische Prozesse, die den Anforderungen der Verbraucher und denkbarer Korrekturmaßnahmen der Produzenten dienen. Zudem kann durch die schnelle Reaktionsmöglichkeit und einfache Steuerung von Rückrufen, der Verbraucher geschützt und Kosten sowie Imageschäden verhindert werden.
 
In diesem Bereich haben wir in den letzten Jahren einige Projekte durchgeführt und kennen die Best Practices aber auch die Tücken bei der Auswahl einer geeigneten Software. Wenn Sie hier noch am Anfang stehen oder sicher sind, dass noch nicht alles reibungslos funktioniert, lassen Sie uns gerne jederzeit miteinander sprechen.

Sie wollen mehr über die Chancen der Chargenrückverfolgung wissen? Oder stehen Sie gerade vor dieser Hürde?

Dann lassen Sie uns jetzt miteinander sprechen

Kristian Luersen - Ihr Experte für komplexe Softwareprojekte, Sales Professional
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